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Vierteltonmusik 1983
500 Exemplare
Doppel-LP
Doppel-LP mit u.a. Vierteltonmusik sowie ein Gesprächsausschnitt auf Seite 3.
Interpreten: Sylvaine Billier, Martine Joste, Jean-Francois Heisser, Jean Koerner, (Klavier), Jacques Wiederker, (Violoncello). Leitung: Michel Decoust ///
Ivan Wyschnegradsky gehört ähnlich Erik Satie und Charles Ives zu einer Komponistengeneration, die immer ein wenig im Schatten stand, abseits dessen, was den zwanziger oder auch den fünfziger Jahren als ›Neue Musik‹ galt. Erst heute werden die vermeintlichen Außenseiter als Teil des Hauptstroms begriffen. Ivan Wyschnegradsky wurde am 14. Mai 1893 in Sankt Petersburg geboren und starb am 29. September 1979 in Paris. Von 1911 bis 1914 studierte er bei Sokolov Komposition und wurde von ihm mit dem Werk Alexandr Skrjabins bekannt gemacht, das den entscheidenden Einfluss in seinem Schaffen darstellt.
Mit seiner Konzeption der Oktavunterteilung in immer kleinere Abstände, im Letzten bis an die für das Ohr gerade noch unterscheidbaren, beschritt Wyschnegradsky den Weg, den Ferruccio Busoni in seinem ›Entwurf einer neuen Ästhetik der Tonkunst‹ projektiert hatte. Ähnlich Busoni jedoch hatte Wyschnegradsky die klassische Vorstellung des Komponierens zu keiner Zeit aufgegeben, immer blieb er hierin dem Vorbild Skrjabin verpflichtet, wie auch in seiner Konzeption eines Gesamtkunstwerkes aus Farben, Musik und Raum, die er zu Anfang der vierziger Jahre notierte.
Die vorliegende Schallplattenedition bringt einen vom Komponisten kurz vor seinem Tode zusammengestellten Querschnitt durch das Œuvre, basierend auf einem Konzertmitschnitt aus dem Jahr 1977.
Die vierte Schallplattenseite enthält ein Interview mit dem Komponisten, in dem er unter anderem auf seine synaesthetischen Visionen eingeht, die ›Etude sur les Mouvements rotatoires‹ erläutert und als ein Glaubensbekenntnis für die Transformationskraft von Musik Richard Wagners ›Tristan und Isolde‹ am Klavier anstimmt.